Der Begriff Sterbeamme ist kein neuer Begriff. Seine Wurzeln reichen bis ins Mittelalter, in dem seine Bedeutung den Totenfrauen, Seelnonnen, Totenammen oder Leichenfrauen zuerkannt wurde. Im Allgemeinen handelte es sich dabei um Frauen, die für das Waschen und Zurechtmachen Verstorbener zuständig waren. Oft waren sie zur gleichen Zeit Geburtshelferinnen und Hebammen, also Ammen für Geburt und Tod in einer Person.

 Die Heilpraktikerin Claudia Cardinal knüpfte an diese historische Begebenheit an und gründete eine Ausbildung zur Sterbeamme/Sterbegefährte. Ich entschloss mich zu dieser Ausbildung, da mir meine Palliativ-Fachweiterbildung in Hinblick auf eine wirklich unterstützende seelische Begleitung aller am Prozess Beteiligten nicht ausreichte.

 Als Lebens- und Sterbeamme begleite ich Betroffene und Angehörige rund um das Thema Leben und Sterben. Hierzu gehören Verluste (auch die Trennung des Partners, der Verlust des Arbeitsplatzes, Fehlgeburten oder Abtreibungen sind Momente des Sterbens..), Lebenskrisen, Übergänge (z.B. in den Ruhestand oder wenn man Eltern wird), die intensive Zeit des Sterbens, des Abschiedes und der Trauer.

Gemeinsam entwerfen wir Strategien, wie Sie Ihren Ängsten, Ihrer Trauer, Ihren Selbstvorwürfen und Sehnsüchten begegnen, um sie in etwas Heilvolles umzuwandeln. Oft kann ein nach Jahren nicht vollzogener Abschied nachgeholt werden, um endlich in Frieden zu kommen. Wir können Pläne entwickeln, wie Sie am besten durch die schmerzvolle Zeit nach einem Verlust kommen. Es gibt so viele Möglichkeiten der Unterstützung, wieder zu sich selbst zu finden, wir versuchen, den Ihnen ureigenen Weg zu finden.