Begleitung in der Trauer

Seit 12 Jahren arbeite ich als Krankenschwester im palliativen, hospizlichen Bereich.  Immer wieder höre ich von Patienten, dass sie Jahre zuvor nach einem einschneidenden Verlust nicht mehr den Weg in das Leben gefunden haben.

Diese Aussagen haben mich nachdenklich gemacht. Sie zeigen, wie wichtig eine gute Trauerbegleitung und –aufarbeitung ist. Sie bildet den Ausgangspunkt einer Neuorientierung. Heilwerden ist eine Basis für Gesundheit und Lebensqualität.

Trauer gehört zum Leben. Sie entsteht nicht nur, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, sondern im Falle eines Verlustes von etwas, was wir gern hatten, sei es durch Trennung, Scheidung, Einsamkeit, Verlust der Heimat, der Existenzgrundlage oder Arbeitslosigkeit.

Wichtig ist, der Trauer ins Gesicht zu sehen, ihr Raum zu geben und im Verlaufe dessen nach neuen Ressourcen zu schauen.

Trauerbegleitung kann viel bedeuten:

  •    Hilfe in praktischen Angelegenheiten ( Trauer lähmt )
  •    Raum zu öffnen für Trauer und Ängste, sie zu formulieren und die Gefühle zu ordnen
  •    Eigene Ressourcen und Kraftquellen zu entdecken und sie für  einen Neubeginn zu nutzen
  •    Beim Versterben eines geliebten Menschen
    eine neue Art der  Verbindung herzustellen
  •    Das Neuordnen des Familiengefüges
  •    Kinder und Jugendlichen Raum zu bieten, ihrer Trauer Ausdruck zu geben und sie für ihre Umwelt zu stärken
  •    Finden von neuen Sinninhalten in Ihrem Leben
  •    alte Wunden, die berührt werden, anschauen und heil werden lassen